Neue Nähen Superblocks Leipzig

Auf die Straße, fertig, los! Wir wollen eine lebenswerte und gerechte Stadt für alle!

Das Projekt setzt sich für mehr Grün, weniger Verkehr und mehr Lebensqualität ein. Ziel ist es, das Quartier an der Eisenbahnstraße im Leipziger Osten in einen „Superblock“ zu verwandeln.  

Oder auf der Stadtteilplattform Leipziger-Ecken.de
https://leipziger-ecken.de/akteure/superblocks-leipzig-ev/events

Ein Stadtteil im Wandel – für mehr Lebensqualität


Mit dem Förderaufruf „Post-Corona-Stadt“ entstand während der Pandemie die Idee, den öffentlichen Raum neu in den Blick zu nehmen. Ziel war es, eine nachhaltige und flächengerechte Stadt mitzugestalten – gemeinsam mit den Menschen vor Ort.

Der Verein SUPERBLOCKS Leipzig e.V. setzt sich seitdem für mehr Grün, weniger Verkehr und eine bessere Lebensqualität ein. Im Fokus: das Quartier rund um die Eisenbahnstraße im Leipziger Osten.
Hier soll ein „Superblock“ entstehen – ein verkehrsberuhigter Bereich mit einem grün-blauen Netz aus fußgängerfreundlichen Plätzen, Spiel- und Fahrradstraßen. Ein Raum für Begegnung, Austausch und gemeinschaftliche Nutzung.

Städtewachstum ist organisch – und das ist prinzipiell auch gut so. Gefährdet Wachstum allerdings die Gesundheit und Lebensqualität der Bürger:innen, sollte die Stadt eingreifen. Dieser Prämisse folgend widmet sich SUPERBLOCKS Leipzig e.V. der Herausforderung, ein Quartier im Leipziger Osten fußgängerfreundlicher umzugestalten und die Nachbarschaft bzw. ein friedliches Hand-in-Hand-Leben, in den Fokus zu stellen. Getreu ihres Mottos: „Auf die Straße, fertig, los!“ (…)
https://polis-magazin.com/ausgabe/polis-02-2023-ehrlichkeit-manchmal-schmerzhaft-immer-gut/

Hier gehts zur Auswertungsdokumenten und Medien bei Archive.org

Idee und Motivation

Ausgehend von der in Barcelona entwickelten Superblock-Idee, reagiert das Projekt auf die besonderen Herausforderungen dicht besiedelter und sozial gemischter Quartiere.

Während der Pandemie wurde deutlich: Menschen brauchen wohnungsnahe Grünflächen, sichere Wege und Räume zur Aneignung. “Neue Nähen” schafft genau das – durch urbane Interventionen, kreative Beteiligung und eine klare Vision:

🟢 Stadtentwicklung im menschlichen Maßstab
🟢 Rückgewinnung des Straßenraums für alle
🟢 Förderung von Gesundheit, Klimaresilienz und Miteinander

Der Projektverlauf

Oktober 2021 bis Mai 2024 – eine Zeit voller Veränderung

Das Pilotprojekt wurde im Mai 2024 offiziell abgeschlossen. In dieser Laufzeit wurde gemeinsam mit Anwohnenden, Stadtverwaltung und zivilgesellschaftlichen Akteur:innen ein inklusiver, lösungsorientierter und nachhaltiger Weg beschritten.

Hintergrund war der starke Wunsch vieler Anwohnender, die sich mehr Sicherheit, Ruhe und Aufenthaltsqualität in ihrem Viertel wünschten.

Aktionen und Beteiligung

Gerade zur Europäischen Mobilitätswoche wurde die Vision einer nachhaltigen Stadt durch zahlreiche Aktionen für alle Menschen sichtbar:

  • Pop-up-Plätze und Interventionen
  • Mitmachforen und Bastelaktionen
  • Demonstrationen und Kundgebungen
  • Wissenschaftliche Begleitung
  • Ein interdisziplinärer Projektbeirat

Temporäre Begegnungsorte entstanden in Kooperation mit dem Verein Kollektiv Plus X auf verschiedenen Abschnitten der Hildegardstraße und Umgebung.

(…) Initiativen müssen aktiver werden

Wie es anders laufen kann, zeigt sich in einem Stadtteil im Osten der Stadt Leipzig. Hier soll ein verkehrsberuhigtes Wohnquartier entstehen – ein sogenannter Superblock. Barcelona ist Vorbild für das Projekt, hier gibt es bereits 503 solcher „Blocks“. Die Idee für die Stadt Leipzig kam von Ehrenamtlichen: „Wir hatten den Eindruck, dass die Mobilitätsstrategie in den Schubladen feststeckt“, sagt Ariane Jedlitschka, Mitinitiatorin. Der Stadtteil wurde in den 2000er-Jahren aufgebaut, die Infrastruktur besteht allerdings schon seit Anfang des 19. Jahrhunderts und hat sich seitdem wenig verändert, es gibt weder Fahrradwege noch Zebrastreifen. „Dass unser Projektantrag genehmigt wurde, hat uns selbst überrascht“, sagt Jedlitschka. Die Verwaltung und Teile der Politik unterstützen das Projekt bis heute, sind Teil des Beirats. Die Initiatoren und Politiker seien ständig miteinander im Gespräch und würden gemeinsam Ideen entwickeln, sagt sie. (…)” 
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/mobilitaet-lokalpolitik-verkehrswende-verkehr-1.60156

Das Verkehrsexperiment

Ein Meilenstein des Projekts war der einjährige Verkehrsversuch, der durch intensive Beteiligung, kontinuierlichen Austausch und zivilgesellschaftliches Engagement ab Mai 2023 mit dem Start der Velo-city Konferenz 2023 ermöglicht wurde.

Seitdem wurden die Wünsche, Ängste und Ideen der Nachbarschaft, des Gewerbes und weiterer Nutzer:innengruppen über aufsuchende Beteiligung im Umfeld des Verkehrsversuchs, einem mehrsprachigen Online-Fragebogen und das Forum Leipziger Osten gesammelt und ausgewertet.Das Ergebnis: Am 25. April 2024 beschloss der Stadtrat Leipzig das Konzept „Verkehrsberuhigung in Volkmarsdorf und Neustadt-Neuschönefeld nördlich der Eisenbahnstraße“ – ein großer Erfolg für alle Beteiligten.

ein beschlossenes Verkehrskonzept für das gesamte Projektgebiet,
inkl. 60 Meter verkehrsberuhigte Nebenstraße, 3 Modal-Filter mit 36 Pollern,

9 Hochbeete, 3 Sitzgelegenheiten und viel Farbe …

Was bleibt? – Wirkung und Ausblick

Das Projekt hat gezeigt, wie wertvoll Erfahrungsräume und aufsuchende Beteiligung sind. Die Hildegardstraße wurde zu einem Lern- und Aushandlungsort für zukunftsfähige Stadtgestaltung.Wesentliche Erkenntnisse:
✅ Bedürfnisse können sichtbar gemacht und ernst genommen werden
✅ Sorgen und Widerstände lassen sich konstruktiv besprechen
✅ Rechtliche Rahmenbedingungen wurden transparent vermittelt
✅ Gemeinsames Gestalten schafft Vertrauen

Unsere Auswertungen

Wer steckt hinter dem Projekt?

Eine Initiative aus der Nachbarschaft

Neue Nähen entstand aus dem Engagement von Anwohnenden der Hildegardstraße und benachbarter Straßen. In der Corona-Zeit kamen sie zusammen, um für mehr Zusammenhalt und Lebensqualität im Viertel einzustehen.Aus dieser Initiative heraus wurde der SUPERBLOCKS Leipzig e.V. gegründet. Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen gefördert und u.a. durch die Stadt Leipzig und das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) fachlich begleitet.

Warum das alles? – Unsere Perspektive

Im Viertel leben viele Menschen ohne Auto – darunter viele Kinder, Menschen, die täglich zu Fuß gehen und Radfahren, Senior:innen. Und doch wird der Raum vor allem vom Autoverkehr dominiert:

🚗 Zu schnelles Fahren
🚗 Zuparkte Kreuzungen
🚗 Unsichere Querungen für Menschen mit Kinderwagen oder Gehhilfen

Wir wollten das nicht länger hinnehmen. Der öffentliche Raum soll allen gehören und alle sollen sicher sein – nicht nur Menschen in Autos. Deshalb haben wir das Experiment gewagt, Ideen entwickelt, Wissenschaft, Politik und Verwaltung eingebunden, Partner gefunden und sozialräumliche Bündnisse geschmiedet.

Die Resonanz? Überraschend viel Zustimmung. Sorgen wurden ernst genommen. Und: Viele Menschen haben sich das erste Mal überhaupt in einen Stadtentwicklungsprozess eingebracht.


Weitere Videobeiträge

24.08.2023 Sachsenspiegel:

Grüne Oase lädt im Leipziger Osten zum Gärtnern ein

Leipzig – Gestern wurde in Leipzig eine weitere grüne Oase von Heiko Rosenthal eingeweiht. Sie soll künftig die Bürgerinnen und Bürger der Stadt zum Gärtnern einladen.

Link des Videos

21.08.2023 MDR:

Ein „Superblock“ für Leipzig

Weniger Autoverkehr, mehr Platz für Menschen: Das soll ein „Superblock“, ein verkehrsberuhigter Bereich im Leipziger Osten, leisten. Doch Geschäftstreibende befürchten, dass so neue Probleme ins Viertel kommen.

Link des Videos


Wissenswertes

CO₂-Reduktion und Verkehrsplanung im Leipziger Osten

Mit dem Stadtratsbeschluss vom 9. November 2022, in dem Superblocks als Maßnahme zur CO₂-Reduktion im Leipziger Osten beschlossen wurden, wurde das Projekt offiziell in die Planung der Stadt Leipzig übernommen. Im Rahmen der geordneten städtebaulichen Entwicklung der Stadtteile Neustadt-Neuschönefeld und Volkmarsdorf in Leipzig wird aktuell eine verkehrsplanerische Konzeption durch die BERNARD Gruppe erstellt. Ein Superblocks-Konzept soll den motorisierten Durchgangsverkehr auf die Hauptverkehrsstraße lenken und innerhalb der Quartiere Flächen für die Anwohnenden schaffen. Eine Stadtratsvorlage (gemäß § 45 StVO) soll aus dieser Konzeption hervorgehen.

Neue Methoden werden erprobt, Stakeholder und Akteure werden vor Ort eingebunden. Als großer Erfolg für den SUPERBLOCKS Leipzig e.V. lässt sich festhalten, dass das Referat Migration und Integration den Prozess ebenso wie das Quartiersmanagement Leipziger Osten und das Amt für Wohnungsbau und Stadterneuerung (AWS) unterstützen.


Weiterführende Gedanken zum Thema Beteiligung findest du hier beim Manifest der freien Straße.

Ulrike Gebhardt, Ariane Jedlitschka, Anna Morawek, Carolin Wollmer, Christoph Müller und Matthias Petzold
weitere ehemalige Projektmitarbeiter:
Peggy Spitzner und Alexander Morgenstern
Projektteam
SUPERBLOCKS Leipzig e.V.
Verwendungszweck: Spende
Deutsche Skatbank
IBAN:
DE13830654080005208130
Spendendaten

SUPERBLOCKS Leipzig e.V.

gemeinnütziger Verein – gegründet 2021

Der SUPERBLOCKS Leipzig e.V. setzt sich für mehr Grün, weniger Verkehr und mehr Lebensqualität ein.


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